SC Männer entthronen Friedland

Hochklassig, intensiv, spannend: Die Verbandsligapartie zwischen den Handballmännern des SC Trebbin und Tabellenführer Rot-Weiß Friedland hatte alles zu bieten. Nach überzeugender Vorstellung ließen sich die Clauertstädter auch nicht von einer Schwächephase auf dem Weg zum 32:30-Heimerfolg abhalten. Mit vier Siegen aus fünf Spielen bilden die Trebbiner nun nach Minuspunkten gemeinsam mit Ahrensdorf/Sch. und Spreewald II das Spitzentrio, die Gäste aus der Niederlausitz verweilen wegen eines mehr ausgetragenen Spieles nach Pluspunkten auf dem Führungsplatz.
Besonders wegen der schmerzvollen 26:39-Niederlage der SC-Sieben gegen den gleichen Gegner vor sechs Wochen in der ersten HVB-Pokalrunde zeigte sich auch Co-Trainer Oliver Metze vom Auftreten seiner Mannschaft überrascht: „Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“ sagte Metze, „das war eine tolle Mannschaftsleistung.“ Vor mehr als 200 Zuschauern im Sportkomplex - darunter auch lautstark trommelnde Anhänger der Gäste - starteten beide Teams mit intensivem, schnellem Spiel in die Südstaffelpartie. Eine frühe Gästeführung hatte vor allem Toptorschütze Torsten Wagner (13/9 Tore) ausgleichen können, Wagner führte sein Team mit seinen sechs frühen Treffern zur beruhigenden 12:7-Führung (20.Minute).
Insbesondere die nahtlos an die gute Leistung vom letzten Heimspiel gegen Lübbenau anknüpfende, bewegliche SC-Abwehr und eine Manndeckung gegen den gefährlichen SSV-Rückraumakteur Frank Ulbrich (trotzdem 14 Treffer) bildeten die Grundlage für den Vorsprung der Trebbiner. Das souverän agierende Schiedsrichtergespann aus Peitz ließ sich von den vermehrt auftretenden, unsauberen Abwehraktionen der Gäste nicht irritieren: Auch wegen der folgenden Überzahlsituationen hielten die Clauertstädter die Hoffnung an eine Überraschung mit der 18:14-Halbzeitführung aufrecht.
Den Beginn der zweiten Hälfte überschattete die schwere Verletzung des Friedländer Kreisläufers Roland Pilz, der ohne Fremdeinwirkung plötzlich auf dem Hallenboden des Trebbiner Sportkomplexes zusammenbrach. Das Warten auf den Rettungsdienst beim Stand von 20:16 verzögerte die Wiederaufnahme des Spitzenspiels – und schien negative Auswirkungen auf die Angriffsleistung der SC-Spieler zu haben. Wenige Minuten nach der Unterbrechung gelang den wild und fortan ohne Vorbereitung abschließenden Trebbiner Angreifern acht Minuten lang kein Treffer. Die Gäste wandelten die 24:19-Führung der Heimsieben mit den resultierenden Tempogegenstößen in einen 24:25-Rückstand um. „Leider hatten wir wieder diesen Durchhänger“ fand Co-Trainer Metze den einzigen Mangel des Abends, „vielleicht hat uns auch die Pause aus dem Rhythmus gebracht.“
Mit einer Energieleistung und einem in dieser Phase brillant parierenden SC-Torhüter Maximilian Schulze wendeten die Hausherren das Blatt wieder zur 29:27-Führung fünf Minuten vor Spielende. Die Entscheidung führte Rückraumspieler Maik Wettengel herbei, der zwei wahre Geschosse in den rechten oberen Torwinkel des nicht in Bestform scheinenden Friedländer Schlussmannes zimmerte. Der Schlusspfiff ging im grenzenlosen Jubel der SC-Fans unter, ein Ständchen von den Rängen für Geburtstagskind Silvio Kahle vollendete den gelungenen Trebbiner Handballsamstag.
„Wer hätte das nach dem Auftritt im Pokal gedacht, dass wir jetzt eine solche Bilanz vorzuweisen haben“ freute sich Oliver Metze nach dem 32:30-Heimerfolg, der die Trebbiner vor dem Derby in Luckenwalde (1.11.2014) den Anschluss an die Tabellenspitze wahren lässt.

Zuvor erlitten die aufgrund zweier verletzter Rückraumspielerinnen gebeutelten SC-Kreisligadamen eine 11:45-Niederlage gegen die Reserve des HSV Falkensee. „Diese Spitzenteams sind nicht unsere Messlatte“ sagte Trainer Torsten Wagner nach der Partie, „wir wollen diese Spiele nutzen, um unsere Trainingsfortschritte umzusetzen“. Nächster Heimspieltag beider SC-Mannschaften ist am 22.November.

Es spielten (Männer): M.Schulze, Wilsdorf; Bien (1), Emmermacher (2), Hartmann (1), Kahle (1), Kroop (1), Müller (3), Pfaender (3), Stollin (4/1), Wagner (13/9), Wettengel (3), B.Schulze

Es spielten (Frauen): Butzke, Reimann; Böttner (3/1), Häßelbarth (1), Marx (4/1), Küter, Ziehe, Fraedrich, Wagner (1), Pfaender (2), Krenz, Woltersdorf

Fabian Stollin