Klimaschutz: Trebbin startet Wärmeplanung
Klimaschutz: Trebbin startet Wärmeplanung
- Kommunale Wärmeplanung an Dienstleister EWE NETZ vergeben
- Ziel: Klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045
Gemeinsam für Wärmewende, Klimaschutz und Energieversorgungssicherheit: Die Stadt Trebbin wird einen kommunalen Wärmeplan erstellen – mit dem Ziel, eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2045 zu ermöglichen. Unterstützt wird sie dabei von dem regionalen Energienetzbetreiber EWE NETZ, der die Ausschreibung für sich entscheiden konnte.
Der Wärmeplan gibt den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen künftig Sicherheit darüber, ob und mit welcher zentralen Wärmeversorgung sie vor Ort rechnen können. Der Planungsprozess dauert insgesamt ungefähr ein Jahr, der offizielle Startschuss für die Zusammenarbeit fiel am 6. Mai 2025.
Vier Projektphasen bis zum Umsetzungsstart
Die kommunale Wärmeplanung umfasst vier Phasen: Bestandsanalyse, Potenzialanalyse, Aufstellung Zielszenario und Wärmewendestrategie. In der Bestandsanalyse wird der Ist-Zustand der Wärmeversorgung in Trebbin erhoben. Anschließend werden Potenziale zur klimaneutralen Energiegewinnung ermittelt. Auf Basis dieser Analysen werden verschiedene Zielszenarien für eine zukünftig klimaneutrale Wärmeversorgung aufgestellt. Abschließend wird eine Strategie für die Wärmewende entwickelt, die einen Maßnahmenkatalog für Trebbin umfasst. Dabei werden auch Quartiere definiert, die sich für Wärmenetze eignen. Nach der Veröffentlichung des kommunalen Wärmeplans sollen innerhalb der nächsten Jahre mindestens zwei bis drei Maßnahmen in sogenannten Fokusgebieten umgesetzt werden.
Beteiligung der Öffentlichkeit
Der kommunale Wärmeplan schreibt niemandem vor, wie künftig geheizt werden muss – das ist nicht das Ziel. Es werden Gebiete ermittelt, die für Wärmenetze geeignet sein könnten, sowie Gebiete, in denen sich Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer selbst um eine klimagerechte Lösung bemühen müssen.
Während des einjährigen Planungsprozesses werden konkrete Entwicklungspfade und Projektansätze entstehen. Daran werden Interessengruppen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft fortlaufend beteiligt und informiert.
Fahrplan für eine klimafreundliche Zukunft
Gemeinsam mit EWE NETZ entsteht der Fahrplan für eine klimafreundliche Zukunft in Trebbin. „Für die Stadt Trebbin erarbeiten wir technologieoffen einen Wärmeplan, der ihnen eine ganzheitliche Strategie an die Hand gibt. Dabei verbinden wir Klimaneutralität und Versorgungssicherheit miteinander“, sagt Alexander Grote, Projektleiter bei EWE NETZ.
„Digitaler Zwilling“ der Stadt
Als Energienetzbetreiber verfügt EWE NETZ bereits über umfangreiche Struktur- und Verbrauchsdaten. Zudem nutzt der Netzbetreiber eine spezielle Software, den sogenannten „digitalen Zwilling“. Mithilfe des Programms wird die Stadt Trebbin digital dargestellt und der Energieverbrauch, Energieträger und erneuerbare Potenziale transparent sichtbar gemacht. Dafür analysiert, kombiniert und interpretiert die Software alle zur Verfügung stehenden Daten. Die Daten werden in Cluster dargestellt. So werden Verbräuche nicht für jedes einzelne Objekt sichtbar gemacht und die datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten.
„Auf Basis unserer langjährigen Erfahrungen als Netzbetreiber in der kommunalen Energieversorgung haben wir ein ganzheitliches Lösungspaket entwickelt“, sagt Jan Münch, Kommunalbetreuer bei EWE NETZ. „Alle gesetzlichen Anforderungen und die Bedürfnisse der Stadt Trebbin werden dabei berücksichtigt.“
Gesetzlicher Rahmen
Seit der Verabschiedung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) im Herbst 2023 hat die Kommunale Wärmeplanung, die im Wärmeplanungsgesetz verankert ist, eine ganz neue Aufmerksamkeit bekommen. Sie dient dem Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2045 die Wärmeversorgung in Deutschland klimaneutral zu gestalten. Die Stadt Trebbin muss bis Mitte 2028 eine Kommunale Wärmeplanung erstellt haben.
Bürgermeister
Ronny Haase