Archäologentag Teltow-Fläming in Trebbin

Tonscherbe der Slavenzeit

Neue Erkenntnisse zur Regionalgeschichte präsentiert der diesjährige Archäologentag. Er findet am 16. Februar 2014 im Clauerthaus in Trebbin statt.

Veranstalter ist einmal mehr die Untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises Teltow-Fläming – dieses Mal in Zusammenarbeit mit der Stadt Trebbin und dem dortigen Heimatverein.

Die Vorträge des Archäologentages 2014 spannen einen Bogen von der Altsteinzeit über die Bronzezeit bis in das 19. Jahrhundert. Tauchen Sie ein in die Geschichte unserer Vorfahren und besuchen Sie die informative Veranstaltung!

Gleich vier Vorträge widmen sich universitären Projekten: Dr. Björn Machalett und Dr. W. M. Thijs de Boer stellen ein Projekt der Humboldt-Universität Berlin vor. Es untersucht seit Jahren die Genese von Dünen im Baruther Urstromtal während und nach der Weichseleiszeit. Anhand von Pflanzenpollen, Holzkohleresten und Funden kann man Klimaveränderungen und Bodenbildungen nachweisen und datieren. Forschungen zu den späteiszeitlichen Jägerkulturen im westlichen und mittleren Europa werden von Dr. Jörg Orschiedt von der FU Berlin präsentiert.

Um niederadlige Burgen aus dem Mittelalter geht es im Vortrag von Prof. Felix Biermann und Normen Posselt von der Universität Göttingen. In Zusammenarbeit mit polnischen Kollegen führen sie Ausgrabungen und historische Recherchen zur Entstehung so genannter „Motten“ - das sind kleine hügelartige Burgen – im östlichen Deutschland und in Polen durch. Sie stellen das Forschungsprojekt und die Ausgrabung an der Burganlage bei Kolpien vor.

Das Torhaus der Burg Zossen wurde im Rahmen eines Projektes der TU Berlin untersucht. Bei dem Bauwerk handelt es sich um eines der ältesten Teile der ehemaligen oberirdischen Architektur. Seit seiner Erbauung war das Haus gleichzeitig der Zugang zur Burg und hatte eine lange Durchfahrt mit großen Toren. Damit besaß das Torhaus auch eine verteidigungstechnische und repräsentative Bedeutung. Anna Maria Borowska und Diether Hörwarthner stellen die Ergebnisse ihrer Untersuchungen vor.

Baubegleitende Ausgrabungen in der Mühlenstraße von Kloster Zinna führten zur Entdeckung bronzezeitlicher und neuzeitlicher Befunde, die von Christian Ihde erläutert werden. Zwei Vorträge widmen sich dem Mittelalter: Snorri Varnasson widmet sich den Herstellungstechniken und Vorzügen des so genannten Wendeschuhs, der als einfacher Schuh lange Zeit die europäische Schuhmode dominierte. Dr. Stefan Pratsch referiert über das Schrift- und Bildprogramm einer spätmittelalterlichen Bronzeglocke von Niebendorf, die ursprünglich in der benachbarten Heinsdorfer Kirche hing.

Neue Forschungsergebnisse zu den Befreiungskriegen vermittelt Volker Mende in seinem Vortrag über den Ingenieur-Leutnant Meyer. Als Zeugnisse seines Wirkens sind heute noch mehrere Schanzenanlagen bei Kleinbeuthen, Märkisch Wilmersdorf und Wietstock erhalten.

Begleitend zum Archäologentag findet auch in diesem Jahr ein Treffen ehrenamtlicher Denkmalpfleger statt. Derzeit üben 17 Bürgerinnen und Bürger eine solche Funktion aus und unterstützen damit die archäologische Denkmalpflege in der Region. Sie untersuchen und kartieren in ihrer Freizeit bekannte archäologische Fundstellen und sammeln dort Oberflächenfunde, zum Beispiel Feuersteingeräte oder Tonscherben. In den vergangenen Jahren gelang es, durch die Betreuung von Schüler- und Studienpraktikanten auch junge Leute für dieses Ehrenamt zu gewinnen.